
Wer montiert Zimmertüren – und warum nicht einfach selbst machen?
Hand aufs Herz: Beim Thema Zimmertüren montieren denken viele erstmal, Handwerker sind teuer und das kann ich doch selbst. Klar, Baumärkte locken mit Bausätzen, YouTube ist voller Anleitungen. Aber wenn die erste Tür schief hängt oder klemmt, weißt du schnell, warum Profis hier ihren Platz haben. Vom Schreiner bis zum Montageservice – wen beauftragt man, wenn neue Zimmertüren her sollen? Und wie läuft so ein Auftrag eigentlich ab?
Bei der Montage von Zimmertüren ist Präzision gefragt, denn Türblätter und Zargen müssen perfekt passen. Kleinste Fehler führen zu Schleifen, Klappern oder unschönen Fugen. Viele denken an Schreiner oder Tischler, weil die klassischen Holzhandwerker Türen schon immer eingebaut haben. Das stimmt – aber heutzutage übernehmen auch spezialisierte Montageservices, Innenausbauer oder sogar manche erfahrene Heimwerker diesen Job. Welcher Profi am besten geeignet ist, hängt von der Wohnsituation, dem Budget und den Türmodellen ab. Interessant: Laut einer Branchenstudie von 2023 setzen 68% der privaten Hausbesitzer beim Türeinbau auf externe Handwerker und nur 15% probieren es selbst.
Oft unterschätzt wird, dass beim Einbau viele Details stimmen müssen: Die Wandöffnung braucht das richtige Maß, die Laibung muss eben sein und die Zarge darf nicht unter Spannung stehen. Profis checken vorher, ob der Boden schon verlegt ist oder ob levelnde Arbeiten nötig sind. Sie bringen meist Spezialwerkzeug wie Montagekeile, PUR-Schaum und spezielle Wasserwagen mit. Bei Altbauten kommt's oft auf Improvisation an, weil Wände selten gerade sind. Zimmertüren sind keine Einheitsware – von CPL über Echtholz bis zur lackierten MDF-Tür gibt’s zahllose Varianten und jede hat ihre eigenen Tücken beim Einbau.
Wer lieber spart, kann theoretisch selbst montieren. Dazu braucht’s aber mindestens eine zweite Person zum Halten, eine Menge Geduld und Nerven – und spätestens beim letzten Feinschliff zeigt sich, wie anspruchsvoll die Sache ist. Schon kleine Messfehler können dazu führen, dass die Tür sich nicht richtig schließt oder hässliche Spalte entstehen. Wenn noch die Drückergarnitur oder Schloss nachjustiert werden müssen, ist der Profi-Tipp Gold wert. Warum? Ein falsch montiertes Schloss sorgt nicht nur für Ärger, sondern kann auch die Einbruchsicherheit beeinträchtigen.
Eine amüsante Erfahrung: In einer kleinen Berliner Mietwohnung hat ein Bewohner versucht, die Tür selbst zu montieren. Nach stundenlangem Frickeln mit Keilen und Schraubzwingen ließ sich die Tür keinen Zentimeter schließen. Der angerufene Tischler hatte das Ganze in 30 Minuten erledigt – und das trotz schiefer Wand, krummer Zarge und null Nerven auf seiner Seite. Das Fazit der Geschichte: Selbermachen kann richtig teuer werden, wenn’s schiefgeht. Wer keine Lust auf Fluchen, Nachbessern und Baumarkt-Marathon hat, setzt lieber von Beginn an auf Profis.

Welche Handwerker sind die richtigen Ansprechpartner für die Türmontage?
Du willst also nicht selber ran und suchst den passenden Handwerker? Beim Türen einbauen hast du mehrere Optionen. Der klassische Partner ist der Schreiner oder Tischler, besonders wenn es um besondere Maße oder Holztüren geht. Sie sind die perfekten Ansprechpartner, wenn du Wert auf Maßarbeit und handwerkliche Perfektion legst. Klarer Nachteil – sie sind meist teurer als allgemeine Innenausbauer.
Innenausbauer oder Trockenbauer arbeiten oft günstiger und übernehmen Zimmertüren-Montagen im Rahmen größerer Renovierungen. Wer mehrere Türen, vielleicht gleich die ganze Wohnung renovieren lässt, ist hier gut aufgehoben. Vorteil: Sie bringen Erfahrung bei allen Baustellen rund um Innenwände, Boden und Decke mit. Viele Generalunternehmer, die schlüsselfertige Sanierungen anbieten, haben diese Arbeiten sowieso im Paket.
Montageservices aus dem Baumarkt-Bereich sind mittlerweile ein echter Trend: Bestellst du Türen bei Hornbach, Obi oder Bauhaus, gibt es entsprechende Einbauservices gleich dazu. Diese Anbieter schicken geschulte Monteure, die den Einbau zum Festpreis erledigen. Praktisch für alle, die keine Lust auf langwierige Handwerkersuche haben. Aber ein wichtiger Tipp: Überprüfe, ob die Monteure eigene Werkzeuge, Material und Versicherungen mitbringen. Lass dir vorher die Konditionen erklären, damit nachher kein Ärger mit Nachbesserungen oder Mängeln entsteht.
Wer auf Nummer sicher gehen will, checkt die Qualifikationen: Zertifizierungen wie „Fachbetrieb der Innung“ oder Siegel von Herstellern sind ein Pluspunkt. Manche Türhersteller empfehlen geprüfte Montagepartner, damit Garantie und Gewährleistung auch gelten. Im Internet helfen Portale wie MyHammer oder Check24, verifizierte Profis in der Nähe zu finden – mit echten Kundenbewertungen und transparenten Preisen. Vorsicht aber vor Billiganbietern aus Kleinanzeigen – hier häufen sich laut Stiftung Warentest Beschwerden über unsaubere Arbeit und fehlende Rechnungen.
- Schreiner/Tischler: Hochwertig, individuell, oft etwas teurer.
- Innenausbauer/Trockenbauer: Preiswert und schnell, gut bei mehreren Türen und Sanierungen.
- Baumarkt-Montageservice: Festpreise, unkompliziert, praktisch bei Kauf direkt im Markt.
Ein häufiger Fehler: Manche beauftragen den Nachbarn oder einen Freund, der „handwerklich begabt“ ist. Das kann gutgehen – muss es aber nicht. Kommt es zu Schäden, haftet selten jemand. Und: Wer zur Miete wohnt, braucht oft die Zustimmung vom Vermieter für neue Türen. Unbedingt vorher abklären, sonst gibt’s Ärger im Nachhinein.
Interesse an Preisen? Für das reine Türen einbauen, also ohne die Tür selbst, liegen die Kosten pro Tür laut Marktumfrage 2024 meist zwischen 80 und 200 Euro, abhängig vom Standort und Schwierigkeitsgrad. Maßanfertigungen oder Extras wie Glaseinsätze oder Schallschutz machen’s teurer. Wer wert auf glatte Übergänge, edle Griffe und perfekten Sitz legt, sollte auf einen erprobten Profi setzen.
Handwerker-Typ | Stärken | Preisspanne pro Tür |
---|---|---|
Schreiner/Tischler | Maßarbeit, auch Spezialwünsche | 150-350 Euro |
Innenausbauer | Renovierungen, mehrere Türen | 100-200 Euro |
Baumarkt-Montageservice | Standardtüren, unkompliziert | 80-180 Euro |

Tipps, Tricks und häufige Fehler: So läuft die Türmontage richtig ab
Bevor der Handwerker kommt: Miss zuerst die Wandöffnung genau aus! Klingt banal, aber hier passieren die meisten Fehler. Die Laibung (Maueröffnung) muss auf den Millimeter stimmen, sonst passt die Zarge nie ordentlich rein. Du solltest prüfen, ob der Boden schon verlegt ist, denn selbst ein neuer Fußbodenbelag kann das Maß verändern.
Vorbereitungen sind alles – den Raum leer räumen, Staubschutzfolie auslegen (Montageschaum ist eine klebrige Angelegenheit) und Werkzeug bereithalten hilft. Türen kommen am besten erst rein, wenn grobe Bauarbeiten abgeschlossen sind, weil Staub und Schmutz Dichtungen und Oberflächen beschädigen können.
- Nie zu früh montieren: Erst nach Abschluss aller Fliesen-, Estrich- oder Putzarbeiten.
- Zargen auf Beschädigungen prüfen – kleine Macken am Rahmen können später richtig auffallen.
- Bohrlöcher und Schrauben exakt setzen – sonst wackelt alles oder das Blatt klemmt.
Wie läuft die eigentliche Montage ab? Zuerst wird die Zarge zusammengesetzt und mit Montagekeilen in die Öffnung gestellt. Wasserwaage, Geduld und ein ruhiges Händchen sind gefragt. Passt alles, wird Montageschaum seitlich eingespritzt, um die Zarge fest zu fixieren. Dann trocknen lassen, Keile rausnehmen, Fugen sauber zuschneiden und Übergänge abdichten. Erst zum Schluss hängt man das Türblatt ein, schraubt das Schloss samt Drückergarnitur an. Einen Fehler, den sogar Profis manchmal machen: Die Tür zu früh einhängen, während der Schaum noch arbeitet – das verzieht das ganze Konstrukt.
Wer an Schallschutz denkt, entscheidet sich für spezielle Dichtungen und Schallschutz-Zargen – der Unterschied ist hörbar und Messungen zeigen bis zu 12 Dezibel weniger Lärm bei hochwertigen Modellen. Für Feuchträume braucht’s dagegen extra beschichtete Kanten und wasserresistente Materialien.
Ein seltener, aber sinnvoller Extra-Tipp: Lass dir nach der Montage zeigen, wie du Bänder, Schloss und Schließblech nachjustieren kannst. Manchmal setzt sich ein Gebäude oder der Türrahmen „arbeitet“ noch nach – mit ein paar Handgriffen kannst du dann selbst nachkorrigieren, ohne wieder den Handwerker zu rufen.
Viele unterschätzen die Optik: Wähl die Tür nicht nur nach Optik, sondern auch nach Belastbarkeit. Gerade bei Familien, Haustieren oder Feuchträumen zahlt sich ein pflegeleichter CPL-Belag aus. Klassische Holz- oder Lacktüren wirken schick, brauchen aber deutlich mehr Pflege. Gerade bei Haustieren ist ein kratzfester Belag goldwert.
Noch eine Sache: Achte bei der Endabnahme darauf, ob die Tür wirklich leichtgängig läuft, nirgendwo schleift und bündig abschließt. Wer zu schnell unterschreibt, wundert sich sonst später über Spaltmaße oder klackernde Türgriffe. Frag ruhig nach Garantieschein oder Nachbesserungsmöglichkeiten – seriöse Handwerker geben mindestens zwei Jahre Gewährleistung auf ihre Montagearbeiten.
Unterm Strich zeigt sich: Zimmertüren montieren ist ein scheinbar kleines Projekt, das aber viele Details birgt. Wer auf Qualität setzt und einen erfahrenen Profi ins Boot holt, spart am Ende Zeit, Nerven und oft auch Geld – gerade bei größeren Renovierungen. Im Idealfall genießt du schon am Abend nach der Montage den satten Klang und das perfekte Gefühl einer neuen, passgenauen Tür!